Funktionalgleichung lösen

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Ulrich Ruhnau Auf diesen Beitrag antworten »
Funktionalgleichung lösen
Gegeben ist die Funktionalgleichung



f(x) sollte eine quadratische Funktion sein. Wie rechnet man das aus?
Malcang Auf diesen Beitrag antworten »

Spontan würde ich mit dem Ansatz arbeiten:
und daher .
Einsetzen, gleichsetzen, Koeffizientenvergleich.
URL Auf diesen Beitrag antworten »

Aus folgt
mit also die handlichere Funktionalgleichung
Ulrich Ruhnau Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
modifiziertes Original von Malcang
und daher .
Einsetzen, gleichsetzen, Koeffizientenvergleich.

Natürlich keine Frage! Aber eigentlich wollte ich wissen, wie man diesen Ansatz durch Rechnung ermittelt.



.

.

.



Vielleicht gibt es noch eine schlauere Methode und die wollte ich wissen.
URL Auf diesen Beitrag antworten »

Ohne weitere Einschränkungen an wird das wohl nicht gehen. Soll f stetig sein? Was ist der Definitionsbereich von f?
Ulrich Ruhnau Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von URL
Soll f stetig sein? Was ist der Definitionsbereich von f?

ist stetig und .
 
 
IfindU Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Funktionalgleichung lösen
Nehmen wir mal mehr Regularität an, konkret dreimal differenzierbar mit beschränkter dritter Ableitung um die 0. (z.B. wenn es dort stetig ist). Aus

folgt dann

Iterativ angewendet bekommen wir für

Nach Annahme ist und damit ist die dritte Ableitung von überall 0. D.h. es ist eine Polynomfunktion von höchstens Grad 2.

ich kann mir gut vorstellen, dass man mit weniger Regularität auskommt und das gleiche Beweisen kann. Wie weiß ich allerdings nicht.

Edit: Mit der zweiten Ableitung und Stetigkeit davon in der 0, kommt man auch sofort mit , d.h. die zweite Ableitung ist konstant (und damit wieder ).

Edit: Weitere Alternative, basierend auf URLs schöner Beobachtung: Sei . Dann ist . Ähnlich zu oben kann man argumentieren, dass konstant ist (vorausgesetzt ist stetig in 0). Und man bekommt und damit .
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Ich übernehme aus den vorigen Beiträgen. Daß man, um die Konstanz von zu zeigen, mehr als Stetigkeit in investieren muß, zeigt folgendes Beispiel.

Man nimmt ein im Intervall stetiges mit , zum Beispiel



und setzt dieses durch die Funktionalgleichung



in fort. Man erhält so eine in stetige Funktion , die bei oszilliert. Jetzt macht man die Transformationen, die auf geführt haben, rückgängig:



Wegen der Beschränktheit von kann man durch zu einer in stetigen Funktion fortsetzen, die die ursprüngliche Funktionalgleichung erfüllt. EDIT: ist in 0 sogar rechtsseitig differenzierbar mit (siehe Graph bei Finn_ unten).

Die Euklid-Datei im Anhang zeigt den Graphen von . Vorübergehend ist die Funktion h als h(x)=x definiert. Mit der rechten Maustaste auf den Graphen von h (blau) klicken, "Funktionsterm editieren..." wählen und den folgenden Funktionsterm hineinkopieren:

if((x>=1) AND (x<=2); abs(2*x-3); if(x>2; h(x/2); if(x>0; h(2*x); sqrt(-x^2))))
Finn_ Auf diesen Beitrag antworten »

Leopolds Konstruktion:

[attach]56635[/attach]

in Blau, in Rot, und in Magenta.
Ulrich Ruhnau Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Funktionalgleichung lösen
Zitat:
Original von IfindU
Nach Annahme ist und damit ist die dritte Ableitung von überall 0. D.h. es ist eine Polynomfunktion von höchstens Grad 2.
Wie kommst Du hier schon auf 0?

Zitat:
Edit: Mit der zweiten Ableitung und Stetigkeit davon in der 0, kommt man auch sofort mit , d.h. die zweite Ableitung ist konstant (und damit wieder ).

Damit wäre ich schon einverstanden.
IfindU Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Funktionalgleichung lösen
Beim ersten:
Zitat:
Original von IfindU
Nehmen wir mal mehr Regularität an, konkret dreimal differenzierbar mit beschränkter dritter Ableitung um die 0. (z.B. wenn es dort stetig ist).


Hier ist die beschränkte Ableitung von wichtig. Etwas schwächer genügt, dass wenn . Wenn beschränkt ist, dann folgt das automatisch: Sei mit . Dann hat man .

Bedenk dabei, dass man irgendeine Annahme der Form brauchen wird, wie es Leopolds Zoo an Beispielen zeigt. Dort sieht man dank Finns Bild schön, dass unstetig in 0 sein muss, um eine anderes Beispiel als ein Polynom als Lösung zu generieren.

Was für ein Teamwork Prost
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Eine nette Lösungsfunktion ist beispielsweise


Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

HALs Beispiel ordnet sich mit



in meinen "Zoo" ein und hat noch die hübsche Eigenschaft der Differenzierbarkeit, wenn man fortsetzt oder nach HAL gleich global definiert.
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Ja, man könnte z.B. durch für alle ersetzen.
Ulrich Ruhnau Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von HAL 9000
Eine nette Lösungsfunktion ist beispielsweise

Jetzt habe ich schon geglaubt sei die einzige Lösung auf



Da will ich erst einmal HALs Vorschlag für prüfen, bevor ich mich weiter wundere.





Eingesetzt in die Funktionalgleichung ergibt das:



@HAL
Wegen des unterschiedlichen Argumentes im Logarithmus sind beide Seiten doch etwas verschieden. Du hast gemogelt! Big Laugh
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Es ist .

Hat der Herr Ruhnau schon mal von der -Periodizität der Sinusfunktion gehört? Ab in die Ecke eine Runde Schämen.


Fürs nächste Mal eine Empfehlung: Da man sich nie ganz sicher sein kann, eine Umformung wie die oben zu übersehen, sollte man eine Gleichung nur dann der Falschheit bezichtigen, wenn man konkrete Parameter im Rahmen der Voraussetzung (die hier nur lautet) nennen kann, wo tatsächlich Ungleichheit gilt.
Leopold Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Ulrich Ruhnau
@HAL
Wegen des unterschiedlichen Argumentes im Logarithmus sind beide Seiten doch etwas verschieden. Du hast gemogelt! Big Laugh


Ich mußte schon ein wenig grinsen...
Hat doch unser Uli den HAL beim Mogeln ertappt.
Ja wenn das so ist, dann Prost
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von Leopold
Ja wenn das so ist, dann Prost

Das hat er vermutlich schon vor der Analyse der Gleichung gemacht, daher der trübe Blick. Augenzwinkern
Ulrich Ruhnau Auf diesen Beitrag antworten »
RE: Funktionalgleichung lösen
@HAL
Doch nicht gemogelt! Jetzt erkenne ich erst jetzt und leider zu spät, die Genialität dieses Vorschlags und warum der Logarithmus zur Basis 2 notwendig gewesen war.



Normalerweise nimmt man gerne den natürlichen Logarithmus, weil sich dieser leichter ableiten läßt. Das hat mich nicht stutzig genug gemacht. Aber leider nimmt nun meine Verwunderung wieder zu, und ich stürze mich auf die Frage, ob an der folgenden Argumentation etwas nicht stimmt.
Zitat:
Original von IfindU
Edit: Mit der zweiten Ableitung und Stetigkeit davon in der 0, kommt man auch sofort mit , d.h. die zweite Ableitung ist konstant (und damit wieder ).

Das will ich jetzt auch mal prüfen. Zunächst muß ich mir klarmachen, wie man einen anderen Logarithmus als den Natürlichen ableiten kann. Sei



Wegen bekomme ich also

. Damit kann ich mich an die Ableitung von

machen.







Jetzt will ich erst einmal prüfen, ob ich mich verrechnet habe, bevor ich mich der Frage zuwende, was hier nicht ganz stimmt, denn f''(0)=0 ist nicht herausgekommen. Erstaunt2
IfindU Auf diesen Beitrag antworten »

@Ulrich Um es noch einmal zu sagen:

Meine Aussagen sind alle von der Form "Wenn nicht nur stetig ist, sondern noch Eigenschaft X besitzt, dann ist ein Polynom". Leopold/HAL haben nun Beispiele konstruiert, welche nicht Polynome sind. Damit können wir folgern, dass diese nicht Eigenschaft X besitzen. In dem Fall wirst du herausbekommen müssen, dass die zweite Ableitung von nicht stetig in der 0 sein kann/wird.
HAL 9000 Auf diesen Beitrag antworten »

Zitat:
Original von IfindU
dass die zweite Ableitung von nicht stetig in der 0 sein kann/wird.

Tatsächlich existiert sie in dem Punkt gar nicht: Es ist

,

was dann ergibt



mit berechenbarer Amplitude und Phasenverschiebung dieser Oszillation, ohne Konvergenz für .


Wo jetzt alle so geübt sind, will sich jemand mal hier dran versuchen? Augenzwinkern
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